PostAlpin. Gestaltung – Wertschöpfung – Perspektiven

Eintrag erstellt am July 01, 2017

Die Wohnbevölkerung und die Wirtschaftskraft konzentrieren sich in den urbanen Räumen und entfalten enorme Anziehungskraft, während diese in den Berggebieten schwinden. In dieser beschleunigten, modernen Welt sind die Alpentäler einer ungebremsten Dynamik ausgesetzt. Teilweise veraltete touristische Monokulturen, Abwanderung insbesondere der gut ausgebildeten Jungen, und kein Umfeld, in dem Firmen und Hochschulen die Lösungen für morgen entwickeln und vermarkten, kennzeichnen diese Situation. Allein am Tourismus hängen direkt und indirekt 27 Prozent der Beschäftigten; die Bruttowertschöpfung dieser Branche beträgt in Bergkantonen 21 Prozent. Diese Zahlen kommuniziert das Bundesamt für Statistik, und interpretiert werden sie von vielen.

Ideen und Zähigkeit in der Umsetzung neuer Perspektiven für das Leben in der Bergheimat sind daher gefordert. Die Ausstellungsmacher meinen, dass kollektives Engagement für Systemänderungen und ein Vernetzen bewährter und innovativer Geschäftsideen Wege sind, dem Abwärtstrend erfolgreich entgegenzuwirken. Design kann dazu einen Beitrag leisten. Denn gute Designer streben die Veränderung zum Besseren an und entwickeln dabei Ideen zur klugen Nutzung wertvoller Ressourcen. An der Schnittstelle von Identität und Wertschöpfung setzen sie Gestaltungswillen frei, der mit Partnern aus Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe zu Gestaltungskraft und in der Folge zu neuen Wertschöpfungen führen kann.

In der Ausstellung «PostAlpin. Gestaltung – Wertschöpfung – Perspektiven» betrachten wir sechs Beispiele regional verankerter Wertschöpfungen, die mit Innovation und Selbstbewusstsein am Erhalt der Lebensqualität in den Bergregionen mitwirken und dadurch tatsächlich Idole sind: 


• Metzgerei Hatecke aus Scuol 

• Bieraria Engiadinaisa vom Valsot im Unterengadin 

• Sennerei Andeer 

• Handweberei Tessitura di Valposchiavo 

• Möbelfabrik Muotathal 

• Graubündner Outdoorlabel Rotauf 


Diese sechs Firmen sind beharrlich gegen Trends angeschwommen – mittlerweile geht von ihnen Optimismus aus, der weiter gepflegt und innoviert werden muss, um die wertvollen Arbeitsplätze in ihren Regionen zu bewahren und neue zu schaffen – Design spielt bei allen eine Rolle.


Ausstellung: 1. Juli bis 15. Oktober 2017


Öffnungszeiten: Mi bis So, jeweils 15.00 – 18.00 Uhr


Ort: La Tuor, Surtuor 10, 7503 Samedan


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Situationsplan


Kurator: Ralf Michel


Ausstellungsgestaltung: Heinz WagnerValerie Notter de Rabanal


Filme: Ralf Neubauer, Silvan Rechsteiner und Florian Bitterlin