
Be the Change
,2020
Klimakommunikation
#StudioScenography #Master-Thesis
Das Ziel dieser Thesis ist es Szenografie als räumliche Gestaltungsdisziplin in einen Zusammenhang mit Klimakommunikation zu stellen. Die Arbeit kann keine umfassende Strategie zur Auflösung der vorherrschenden Mind-Behaviour-Gap liefern, allerdings beabsichtigt sie Designern, im besonderen Szenografen, Handlungsoptionen zur stärkeren Teilhabe einer nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft zu bieten.

«Be the Change» ist der Entwurf für eine interaktive Ausstellung über Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die den Fokus auf aktuelle Probleme und auf handlungsleitendes Praxiswissen für alltägliche und individuelle Lösungen legt.
Um dem aktuell negativ besetzten Diskurs etwas entgegenzusetzen und den Menschen Visionen an die Hand zu geben, thematisiert der Entwurf der partzipatorischen Ausstellung anhand von sieben Themenschwerpunkten den Klimawandel in einer hoffnungsvollen Sichtweise. Die Themenräume veranschaulichen nicht nur die gegenwärtige Problematik, sondern auch Lösungsansätze für die Zukunft. Leicht verständliche Bilder bieten dem Besucher Zugang zu einem individuellen Handlungsspielraum für Veränderung.



Die sieben Themenschwerpunkte umfassen: Konsum, Abfall, Wasser, Landwirtschaft, Ernährung, Fortbewegung sowie Energie & Wohnen. Sie werden jeweils in ihrer Gegenwartsproblematik sowie auch als Lösungsansatz behandelt. Ausserdem vermittelt die Ausstellung ein tieferes Verständnis für Ökosysteme und ermöglicht einen hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft.
Die Ausstellung ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet und unterscheidet sich insbesondere durch die begleitende App. Die App steht dem Besucher nicht nur während dem Ausstellungsbesuch zur Verfügung, sondern insbesondere auch danach. Sie bietet zu jedem freigeschalteten Thema hilfreiche Tipps und wertvolles Hintergrundwissen, sowie einige Herausforderungen für den Alltag.
Der Standort der Ausstellung könnte auf jeder Freifläche im urbanen Raum sein. Da fast keine Flächen versiegelt werden können auch Grünflächen erhalten werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Installation dieses Entwurfs als Expo-Pavillon.


Die Gebäudeform bildet den Verlauf der Ausstellung und insbesondere die Dramaturgie ab. Mit einer Konstruktion in der Holzständerbauweise kann das Gebäude aus überwiegend nachhaltigen Baumaterialien gefertigt werden. Dabei werden die hölzernen Bauteile mit Hilfe handelsüblicher Schraub- und Nagelverbindungen zusammengefügt. Geschlossene Wandflächen werden durch Grobspanplatten generiert. Durch die aufgeständerte Bauweise wird möglichst wenig Bodenfläche versiegelt. Zusätzlich können die Dachflächen mit Solarzellen ausgestattet und zur Regenwassersammlung genutzt werden. Auch die Fassaden können durch Begrünung eine Zusatzfunktion erfüllen.


Die Architektur bildet auch gleichzeitig die Dramaturgie ab. Jedes architektonische Element des Entwurfs ist eindeutig einer dramaturgischen Funktion zuzuordnen. Dabei gibt es die drei Schleifen, die Steigungsstücke und die ebenerdigen Gebäudeteile.
Die drei Schleifen bergen die drei Themenbereiche (Konsum & Abfall, Wasser & Landwirtschaft & Ernährung, Fortbewegung & Energie+Wohnen) und somit alle thematisch aufbereiteten Ausstellungsräume. Dramaturgisch bilden diese drei Loops jeweils Höhepunkte in der Spannungskurve.
Die Steilstücke überwinden die Höhendifferenz mithilfe von Rollbändern zwischen den Schleifen und bilden innerhalb des Parcours als Interludes die Ruhepunkte. Diese Elemente bilden demnach aus dramaturgischer Sicht das Gegenstück zu den Schleifen.

Die ebenerdigen Gebäudeteile stellen Ein- und Ausgang sowie Prolog und Epilog dar. Sie geben dem Gesamtparcours einen Rahmen und sind auch für die Dramaturgie von entscheidender Bedeutung. Wichtig sind nicht nur klare Start- und Endpunkte für das Erlebnis des Besuchers, sondern auch eine inhaltliche Einführung, eine Hinleitung und eine abschließende Zusammenfassung, welche das Erlebnis abrundet.
Insgesamt kann sich der Besucher durch die klare Lesbarkeit der Architektur während seines Besuches gut in dem Gebäude orientieren.


Die Interludes in Form von Pflanzflächen gliedern die Ausstellung und bieten dem Besucher nicht nur räumliche Übergänge von einem Ausstellungsbereich zum nächsten, sondern stellen auch Ruhezonen dar, in welchen der Besucher das Erlebte reflektieren kann. Angelehnt an die verschiedenen Anbauzonen der Permakultur-Landwirtschaft, wird in jedem Interlude eine andere Pflanzzone vorgestellt.
Der Besucher lernt, dass es zukunftsfähige Alternativen zu der industrialisierten Landwirtschaft gibt. Er kann nachvollziehen, warum Bio-Lebensmittel einen grossen Unterschied für die Umwelt machen. Und er bekommt ein besseres Gespür für Ökosysteme und die Rolle des Menschens auf der Erde.
Mentors:
, Studio Scenography & Exhibition Design
, Studio Scenography & Exhibition Design