Cutting Space

2016

von Sophie Kellner

In Cutting Space beschäftigt sich das Kollektiv mit den Bewegungsabläufen, in die wir in unserem alltäglichen Leben eingebunden sind. Straßenbahnen, Busse, querende Fußgänger, Autos. Stop. Start. Rot. Grün. Vorwärts. Die Masse setzt sich metronomhaft getaktet in Bewegung und wird auf gelegten Trassen durch die Stadt getrieben. Besitzt sie nicht durch die Strukturierung von Raum und Zeit ein choreographisches Moment? Zwei Tänzerinnen lösen sich schrittweise aus dem ewigen Vorwärts der Masse heraus, die eine Choreographie stemmt sich gegen die andere, um am Ende ganz eigenständig zu wirken. Ein stetiges Kreisen im Vor- und im Rückwärts, kurze vergängliche Momente statt der kontinuierlichen Wiederholung der urbanen Bewegungsabläufe. Die Bewegungsrichtung im Video läuft von links nach rechts, um einen Fokus auf die Vorwärtsbewegung im geltenden Rechtsverkehr zu setzten. Ton und Bild sind möglichst realistisch gehalten und die über die städtische Geräuschkulisse gelegte Stimme navigiert den Zuschauer durch die zunehmende Bilderflut. Das Kollektiv nahm mit dem Tanzvideo am Wettbewerb «Choreographic Captures» 2015 teil. In Zusammenarbeit mit Marie Nüzel und Laura Stachowitz.